Wie Rituale unser Potential zum Blühen bringen können

Fabienne aus dem Ananda-Team berichtet über das Schwitzhüttenritual auf unserem Ananda-Teamtreffen im Juli 2019.

Einmal im Jahr trifft sich unser gesamtes Anandateam zu einem 3-tägigen Teamtreffen.
Zeit außerhalb des Alltags, um Zusammen zu kommen, wichtige Themen zu besprechen, die mit unserer Arbeit zusammen hängen, und unsere Kraft zu bündeln für das Ganze und für jeden Einzelnen von uns.

Deshalb haben wir auch immer einen rituellen Teil beim Treffen, der uns nochmal auf eine ganz andere Art miteinander verbindet. Dieses Mal hatten wir das Geschenk, dass Jack Silver und Marsha Rademacher der Kriegerschule uns begleitet haben und mit uns ein Schwitzhüttenritual durchgeführt haben.
Ja, was ist dies?
Ein schamanisches Ritual, in dem wir uns mit Großmutter Erde und den Elementen und Kräften verbinden, uns reinigen und heilen, Magie erleben und wie neu geboren aus der Zeremonie herauskommen können. Ein Ritual, wo wir in eine Welt jenseits des Verstandes eintauchen, uns wieder mit der Schöpfungskraft und dem Spirit verbinden können, wo wir Absichten und Gebete formulieren, für andere beten, für uns selbst und gleichzeitig für die Gruppe.

Unser Schwitzhütten-Altar mit den Kraftgegenständen aller Teilnehmer – Foto: Privat

„Wie toll, dass ich in einer „Firma“ arbeite, in der wir auf dem Teamtreffen ein Schwitzhüttenritual machen können!“

Das sagte eine Kollegin auf dem Treffen zu mir

Ja, ich empfinde das Ananda als eine sehr ganzheitliche Praxis und deshalb gehören für mich solche Zeremonien dazu. Um diese Arbeit machen zu können, müssen wir mehr als Techniken beherrschen, denn wir sind kraftvolle und klare Gegenüber, mit dem Herz am richtigen Fleck und halten große Räume mit Präsenz für unsere Gäste. Diese Zeremonien in den Teamtreffen helfen uns dabei.

Da wir an einem Platz waren, wo keine Schwitzhütte stand, mussten wir erst eine bauen. Aus Haselnusszweigen wird eine Art „Iglu“ gebaut, was später dann mit Decken abgedeckt wird. In der Mitte der Schwitzhütte ist ein „Feuerloch“, in welches später die rotglühenden Steine aus dem Feuer hereingetragen werden.
Wir wählten jeweils ein Rute aus, die uns ansprach, und verbanden uns mit ihr.
Ich wählte eine aus, die unten kräftig und oben ganz dünn, schief und krumm war, nicht wirklich ansehnlich.. doch jedesmal, als ich sie bewegte, hatte es etwas von einem Spiel in Leichtigkeit, die Rute nahm Kontakt auf, streichelte ihre Umgebung oder klopfte sachte an und ich lachte und freute mich. Ja… das darf ruhig noch viel mehr in mein Leben kommen, dachte ich.

Alle haben eine Haselnussrute ausgewählt für den Bau der Schwitzhütte – Foto: Antonia Vilos

Nun umwickelten wir sie mit bunten Fäden, in denen wir symbolisch das hineinflochten, was wir einerseits loslassen und andererseits in unser Leben einladen möchten.
So haben wir uns mit unserer Absicht verbunden, mir der wir dann später in die Schwitzhütten gehen werden.

Ich suchte mir mit meiner Rute und einigen bunten Fäden in der Hand einen Platz etwas abseits in der Natur und lauschte in mich rein.

Die mit Wünschen und Zielen umwickelte Rute – Foto: Privat

„Ich wünsche mir mehr Intensität, Tiefe und Verbindung, mehr Freude und Leichtigkeit, mehr Intimität und immer mehr Vertrauen, mich in den Fluss des Lebens einzulassen.“

Mein Leben könnte noch viel bunter und freudiger sein als es schon ist. Ich möchte mich öffnen, für einen Partner auf Augenhöhe an meiner Seite. Du Leben, mit all seinen mir noch verborgenen Möglichkeiten, ich lade dich ein. Während dieser Gedanken umwickelte ich die Rute mit blauen Fäden und verband mich mit meiner Absicht.

Was möchte ich loslassen? Meinen Sicherheitsmantel, aus Angst, es passiert etwas, was ich nicht möchte, meine vielleicht etwas festgefahrenen Konzepte. Ich möchte die Angst vor Veränderung weggeben, die Angst eine wohlgeordnete Struktur und Sicherheit zu verlassen, wo es aber eben auch irgendwann etwas langweilig werden könnte.

Die Haselnussruten wurden dann in einer bestimmten Art und Weise miteinander verbunden und es entstand in sehr kurzer Zeit eine Art Palast. Wir waren alle erstaunt und beeindruckt, inklusive der Schwitzhüttenleiter, wie konzentriert, fokussiert und gemeinschaftlich gearbeitet wurde.

Schwitzhüttenbau – Foto: Privat

„Es gelang in Heiterkeit, Schönheit und in unglaublich kurzer Zeit. Wow! Für mich war das ein Spiegel für unser tolles Team.“

Um das Feuer stehend, begleitet von Gesängen und Trommeln zu den verschiedenen Kräften, fühlten unsere Füße immer mehr den Boden von Großmutter Erde unter uns, den Himmel über uns und Freude, Berührtheit ergriff unsere Herzen. Alle waren dabei, obwohl es für einige von uns das erste Mal war und sie Mut brauchten, sich später in die Hütte zu begeben.
Da ich viele Jahre Lehrling auf einem schamanischen Weg war, hatte ich mich schon die ganze Zeit auf dieses Ritual gefreut, denn die letzte Schwitzhütte, an der ich teilnahm, war bereits lange her. Ich fühlte mich tief zu Hause angekommen. Ich spürte, dass dies ein Weg meines Herzens ist, in der Vergangenheit, im Jetzt und in der Zukunft.

Nun wurden die Steine von uns allen einzeln auf das Holz gelegt, davor hatten wir alle eine Kraft, die uns wichtig war, in den Stein gerufen und eingeladen, uns in der Zeremonie zu unterstützen.
Ich stand im Osten, die Richtung, welche für das Feuer, die Vision, die Begeisterung steht und auch dafür, sich zu trauen, ins Unbekannte zu springen.

„In Zeremonien ist nichts ein Zufall. Ich dachte, ja das passt, und rief die Kraft des Feuers und der Lebensfreude in den Stein.“

Es waren kleine und sehr große Steine dabei und nicht wenige! Wir ahnten schon, dass es später in der Hütte sehr heiß werden könnte.

Gegen Abend war es dann soweit, wir standen mit unseren Handtüchern um das Feuer herum, die Steine waren inzwischen schon rotglühend, einige von uns waren voller Vorfreude, die anderen hatten etwas wackelige Knie.
Dann begaben wir uns, einer nach dem anderen in die Schwitzhütte.

Die fertige Schwitzhütte mit dem Feuer und dem Altar – Foto: Privat

In diesem Ritual symbolisiert die Schwitzhütte den Schoß von Großmutter Erde, das weibliche Element. Die rotglühenden Steine sind die männlichen Samen, die in die Schwitzhütte hereingetragen werden und das Weibliche befruchten, so ein schönes Bild!

Jack begrüßte jeden Stein auf eine sehr undogmatische Art „Willkommen du Schöner“, es fühlte sich an wie, wenn da Juwelen zu uns in die Hütte kamen.
Ich saß direkt am Feuerloch und staunte über das Glühen und die Pracht dieser Steine. Mit jedem Stein lud Jack die verschiedenen Kräfte in diese Zeremonie ein, und erzählte uns was dazu. Nach und nach wurde es für mich heißer und heißer.
Wir haben gebetet, gesungen, unsere inneren Kämpfe ausgefochten, geschrien, geweint, gelacht, geträumt.
Nach ca. 2 Stunden sind wir einer nach dem anderen aus der Hütte gekrochen, aus einem Raum, wo wir ganz stark mit unserem Herz, unserer Seele und dem Universum verbunden waren, und legten uns auf die kühle Erde.
Mein Körper bebte noch nach und ich genoss den Geruch der Erde und des Grases unter mir. Es war eine meiner heißesten Schwitzhütten gewesen. Nachdem ich das Gefühl hatte, aufstehen zu können, bin ich zu Marsha, die wie eine Priesterin mit einer Kelle vor einem Bottich, gefüllt mit heißem Wasser, Blüten und Kräutern, stand.  Ich durfte mich hinstellen und sanft spürte ich heißes Wasser, das mir vom Kopf über das Gesicht, die Brüste bis runter zu meinen Füßen floss. Es war so schön! Ich fühlte mich gesegnet und neu geboren. Ich hatte ein „neues Kleid“ geschenkt bekommen.

Das Verbrennen der Ruten am nächsten Morgen – Foto: Privat

„Am nächsten Morgen bauten wir zusammen die Schwitzhütte wieder ab, verräumten alles, verbrannten die Ruten im Feuer, sangen zusammen ein Lied und beendeten die Zeremonie.“

Jack und Marsha haben einen großen Herzensraum kreiert und gehalten, in welchem sich das Team des Ananda in seiner ganzen Vielfalt und Schönheit mit allen Themen, die nicht immer nur schön sind und manchmal stark an das Eingemachte gingen, hineinbegeben konnte. Danke dafür und für alle Kräfte, die uns in diesem Ritual unterstützt haben.
Danke an Martina Weiser, die diesen Raum, das Ananda seit über 20 Jahren hält und Danke an unsere Gaben, die wir in die Welt verströmen können und wollen.

Zurück in Köln, ein paar Tage später, saß ich abends am Rhein mit einer Freundin und habe spontan alle meine Pläne umgeworfen, um am Seminar Tantra & BDSM  am darauffolgenden Wochenende teilzunehmen. Es zog mich schon länger, ich hatte mich aber bislang nicht getraut. Ich glaube, ohne die Schwitzhütte hätte ich dies nicht gemacht.

Die Absicht, mit der ich in die Schwitzhütte gegangen bin, „mich mehr im Vertrauen dem Fluss des Lebens hinzugeben“, hat bereits Wege in mein Leben gefunden.“

Ich bin gespannt, was das Leben noch so alles bereit hält.
Danke für diese Fülle

Von Herzen
Fabienne

Awakeland – Portugal Tantra Festival 2019

Julia aus dem Ananda-Team über ihre Erlebnisse auf einem Tantra Festival in Portugal und Gedanken über einen notwendigen Sprachwandel im Tantra.

Zum ersten Mal war ich auf einem Tantra Festival. Nach zehn Jahren Tantra hatte es mich bisher nie zu einer solchen Veranstaltung gezogen. Über mein Seminarangebot in Monchique/Portugal im August kam der Vorschlag von den Veranstaltern, ich solle doch vorbeischauen. Ich kam mit vielen Fragen:

  • Wie wird Tantra in Portugal gelebt?
  • Welche Menschen machen diese Arbeit hier?
  • Wie sieht diese Arbeit aus?

Und ich wollte ein Netzwerk finden, da ich langfristig nicht nur in Köln, sondern auch in Portugal ein Arbeitsfeld aufbauen möchte.

Tantra-Festival in Portugal – Foto: Julia

Meine bisherige Erfahrung mit dem Thema Tantra in Gesprächen mit Portugiesen war eher eine gewisse Distanz. Zwar schon Neugierde, aber niemals wirklich ins Detail gehend und erst recht nicht in den Kontakt damit kommen wollend in Form einer Session oder Massage. Ich war also neugierig, ob ich überhaupt Portugiesen auf diesem Festival treffen würde und wenn ja, welche Geschichten sie zu Tantra gebracht haben und welche Möglichkeiten es in Portugal überhaupt gibt.

Paolo Lapa auf dem Tantra-Festival in Portugal – Foto: privat

Ich musste nicht lange warten und lernte auch schon den Inhaber der größten portugiesischen Tantra-Schule kennen: Paulo Lapa. Er leitet die Escola de Tantra und Escola do Amor in Lissabon und Porto, die er auf Facebook beschreibt als einen Tempel, der den Weg der Liebe lehrt und teilt.

Wir sprachen über den Stand von Tantra in Portugal. Er sagte, die Massagen hätte er ganz aufgegeben, da in diesem Kontext Tantra mit Prostitution gleichgesetzt würde. Er hat den Fokus der Massagen auf Heilung gesetzt und beschreibt sie ausführlich als eine therapeutische, heilende Sitzung, die keine konditionierten sexuellen Muster bedient, sondern neue Wege aufzeigen möchte.

Die „Therapeuten“ sind auch angezogen in den Sessions. Ansonsten gibt er Workshops: Theorie und Praxis des Tantra, für Einzelne und für Paare. Ebenfalls bietet er Kuschelabende und Tantra Retreats an. Wer in seiner Schule die Ausbildung macht, bekommt ein Diplom als Tantra Therapeut.

Massagen hat er ganz aufgegeben, da in diesem Kontext Tantra mit Prostitution gleichgesetzt würde…“

Paulo Lapa über seine Arbeit in Portugal

Im Grunde ist das bei uns auch nicht anders. Die Abgrenzung von einer sexuellen Dienstleistung läuft über eine immer bessere Qualifikation, über Zertifizierungen, die vom Verband anerkannt werden und somit deutlich machen, dass man einen eigenen Entwicklungsweg durchläuft und sowohl die Erfahrung als auch die Qualifikation mitbringt, Menschen in ihrer sexuellen Entwicklung zu begleiten. Es geht um Erweiterung und um sexuelle Kultur. Nicht zuletzt, geht es auch im Kern immer um Spiritualität, um die Transformationskraft des Herzens und um die Reinigung unserer Energiekanäle durch bewusstes Atmen.

Auch wenn wir hier in Deutschland nicht einfach so den Begriff „Therapie“ verwenden dürfen, gibt es immer wieder diese Tendenz, den Heilungsaspekt von Tantra stark in den Vordergrund zu rücken. Auch vielleicht aus einer Notwendigkeit heraus, auf diese Weise die Tiefe der Arbeit zu beschreiben oder zu unterstreichen. Auch gibt es viele Masseure/Masseurinnen, die sich als Heiler bezeichnen. Natürlich hat die Massage einen heilenden Aspekt, wie auch ein Gespräch und jeder Ausdruck von Zuneigung und Liebe. Aber hier geht es ja um eine Berufsbezeichnung, die das Vermitteln von Wissen, passives und aktives Lernen, die Erweiterung des sexuellen und sinnlichen Verständnisses sowie die Vergrößerung der Wahlmöglichkeiten für einen guten Kontakt mit dem eigenen Körper, der eigenen Sexualität und natürlich auch mit dem Partner als Arbeitsfeld hat. Unser Beruf hat eine enorme Bandbreite, die sich nicht auf Heilung reduzieren lässt, auch wenn diese natürlich ein Aspekt davon sein kann.

„Es braucht wirklich eine neue Sprache, ein Bewusstsein über sexuelle Kultur und eine Differenzierung in den unterschiedlichen Aspekten des Tuns.

Inzwischen glaube ich wirklich, dass das einfach die Begriffe sind, die in diesem Zusammenhang schon lange so genutzt werden und einfach angenommen wurden und wir hier ein neues Vokabular brauchen. Das bedeutet auch, dass wir uns dessen, was wir tun, auch immer bewusster werden müssen, um überhaupt eine Differenzierung in der Sprache hinzubekommen. Es ist einfach, den „Healer“ als den Session-Geber an einer solchen Veranstaltung zu bezeichnen und jeder weiß natürlich, was gemeint ist. In diesem Zusammenhang ist das für mich auch völlig okay und drückt keine Knöpfe, aber in einem gesellschaftlichen Zusammenhang, wo es darum geht, einen Berufstand zu etablieren, helfen diese abstrakten und schwammigen Bezeichnungen nicht wirklich. Es braucht wirklich eine neue Sprache, ein Bewusstsein über sexuelle Kultur und eine Differenzierung in den unterschiedlichen Aspekten des Tuns.

Neben den doch zahlreich vorhandenen Portugiesen kamen Menschen aus aller Welt zu diesem Festival. Zweihundert bunte, glückliche, immer freier, entspannter und freundlicher werdende Menschen. Durch viel Tanz, Biodanza, Meditationen, Yoga, vielen verschiedenen Tantra Workshops, merkte auch ich, wie ich immer mehr verbunden war und immer mehr im Herzen ankam.

Die Tage waren so aufgebaut, dass man erst die Verbindung zu sich selbst fand, dann zum „Anderen“, dem Aussen, dem Geliebten und schließlich das Ganze im Herzen transformierte in eine spirituelle Erfahrung. Viele Tantra Übungen wurden in Mann und Frau aufgeteilt. Es braucht hierfür ebenfalls eine neue Sprache, die Mann/Frau Aufteilung im Tantra ist auch nicht mehr wirklich zeitgemäß. Das wurde hier zumindest auch so kommuniziert und sexuelle Orientierung und Gender angesprochen und sich auch entschuldigt, falls diese Menschen sich nirgendwo richtig verorten konnten über den Mann/Frau Aufbau der meisten Übungen/Rituale. Ich verstehe das sehr gut, da ich ja selbst auch Tantra Seminare gebe und diese alten Rituale auf Mann und Frau ausgerichtet sind. Es ist nicht leicht, aber unbedingt notwendig hier neue Wege, eine neue Sprache, neue Rituale zu finden.

Tantra-Festival in Portugal – Zeichnung von Julia

Was sehr schön war, je spiritueller es wurde, umso mehr ging es tatsächlich um die männliche und weibliche Energie, um Bewusstsein und Präsenz, um den Vater im Himmel und um Mutter Erde, Trost spendend und tragend…. das Herz als der Verschmelzungsort dieser Energien. Im Herzen die Dualität überwindend, die Einheit als Erfahrung zumindest erahnend und daraus in die Verbindung mit dem Gegenüber gehend. Das waren schöne Highlights in diesem Festival für mich. Ebenso der spielerische Aspekt im Biodanza. Einfach nur Spiel und Freude, Rhythmus und Körper… freudig, authentisch, forschend und experimentierend. Sehr sympathisch und herzöffnend.
Hier die Infos über das Festival:
http://portugaltantrafestival.com/

Das Ganze fand statt im Awakeland in Monchique. Dort entsteht gerade eine Community, die keiner Religion oder Doktrin folgt, sondern einen Weg beschreitet, der bewusstes Leben fördern möchte. Ein Yoga und Meditation Retreat Center, welches auch einlädt, dort Gast zu sein. Ebenfalls kann man als Volunteer eine Weile dort leben und arbeiten und in der Community reifen und wachsen.

Ich bin jedenfalls sehr beschenkt von diesen Tagen nach Hause gefahren, habe so viele schöne, strahlende Menschen kennenlernen dürfen und viele Kontakte knüpfen können, die auch nach dem Festival noch Bedeutung haben werden. Einfach angenehm, sich in einem so freien, liebevollen, gesunden und respektvollen Rahmen zu begegnen. Kein Alkohol, keine Drogen und veganes Essen. Neben der emotionalen und energetischen Reinigung auch eine des Körpers und des Herzens. Ebenso habe ich für mich neue Spielwiesen entdecken können und nicht zuletzt auch ganz klar nochmal fühlen können, was mein Zugang zu Tantra ist und was mich inspiriert und weiterbringt.

Julias Sharing-Familie auf dem Tantra-Festival in Portugal – Foto: Julia

Ich hätte große Lust, im nächsten Jahr wieder teilzunehmen, gerne auch als Session-Geber oder um mit einem Shibari Basics Workshop meine Skills weitergeben zu dürfen.

Vielleicht sehe ich den Einen oder Anderen von Euch auch dort. Ich freue mich darauf!

Alles Liebe,

Julia

Warum Tantramassage helfen kann, wo Sexualtherapie endet.

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Hanna Krohn ist von Anfang an auf der Bodywork Plattform vertreten.
Das Online-Verzeichnis für seriöse Anbieter von Tantramassage, ganzheitlicher Körperarbeit und Sexualberatung. 

Auf Ihrem Blog berichtet sie regelmäßig aus Ihrer eigenen Praxis. Dieser Artikel beschreibt sehr eindringlich die Grenzen des herkömmlichen Gesundheitssystems. 


Manch­mal denke ich ja, dass ich ganz gut oder sog­ar bess­er ohne das Wort “Tantra” auskom­men kön­nte. Mein skep­tis­ch­er Geist und mein nüchternes Naturell fremdeln nach wie vor mit diesem Begriff, der sich jed­er klaren Def­i­n­i­tion entzieht und der Blick der anderen auf mich und meine Arbeit macht es nicht bess­er: „Mir fehlt ein­fach völ­lig die Phan­tasie, mir vorzustellen, was jemand zu so einem Ange­bot treiben kön­nte, da kann ich mir ja sog­ar eher vorstellen, warum sich Frauen Escort-Typen bestellen.“ las ich neulich als Kom­men­tar zu einem Inter­view mit mir. Weiterlesen

Berühren als Berufung – „Trusted Bodywork“

Eva Tantra Massage Köln
Eva Hanson ist von Anfang an auf der Bodywork Plattform vertreten.
Das Online-Verzeichnis für seriöse Anbieter von Tantramassagen und ganzheitlicher Körperarbeit.

Eva Hanson

Seit Kurzem gibt es ein neues Online-Verzeichnisinklusive Blog für seriöse Anbieter von Tantramassagen und ganzheitlicher Körperarbeit. Martina Weiser, Leiterin der Massagepraxis Ananda Köln leistet mit diesem Internet-Projekt einen wichtigen Beitrag für unseren werdenden Berufsstand. Sie verfolgt damit mehrere Ziele:

Leichteres Auffinden seriöser Angebote

Wer sich für Tantramassage oder andere Formen sexpositiver Körperarbeit interessiert, hat es oft nicht leicht, professionelle und vertrauenswürdige Angebote zu finden. Auf www.trustedbodywork.com können sich nur Anbieter eintragen, die eine abgeschlossene Ausbildung nach den Qualitätskriterien des neu entwickelten Gütesiegels „trusted bodywork“ nachweisen können. Hierzu gehören derzeit verschiedene Tantramassage-Ausbildungen sowie Sexological Bodywork.

Etablierung als Berufsstand

Wir wollen sichtbarer werden. Das Wissen über und die Arbeit mit Sexualität ist wichtig und sollte gefördert werden. Wir werden in erster Linie für unsere Erfahrung und unser Wissen bezahlt und bilden daher einen neuen Berufsstand zwischen Wellness, Gesundheit und sexueller Dienstleistung. Deshalb ist es so wichtig, uns weiter…

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Von Musik zur Massage – Teil2


Cello-wb1Maria beschreibt ihre erste Tantramassageerfahrung, ihren Weg nach Deutschland, die Entscheidung für diesen Beruf und, ganz privat, wie sie sich in Köln eingelebt hat, den ersten Karneval hier als kulturelles Ereignis und wie sie die Kölner insgesamt erlebt.

Stefanie: Jetzt interessiert mich natürlich noch, wie Du überhaupt in Deutschland gelandet bist und dann, wie Du ausgerechnet auf Tantramassage gekommen bist?

Maria: Naja, ich wollte mich in der Musik weiterentwickeln und da wurde mir Nürnberg als Lernort empfohlen. Ich habe mich an der Musikhochschule beworben und habe dort nochmal studiert. Dort fand ich einen wunderbaren Lehrer, gab selbst Unterricht an verschiedenen Musikschulen und hatte einige Schüler, habe mir also nach und nach in Deutschland ein neues Leben aufgebaut. Mit keinerlei Deutschkenntnissen am Anfang! Das war nicht immer einfach.

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Paul: Wie die erste Massage von einem Mann mich verändert hat

Paul_tantra_masseur_koelnAb 7. Mai verstärkt Paul unser Massageteam. Damit haben wir als erste Tantramassagepraxis in Deutschland 4 Männer – ein weiterer Schritt in Richtung Geschlechter-Gleichberechtigung.
Neben dem Beruf als Tantramasseur ist Paul als Gestalttherapeut tätig. Welche Zusammenhänge Paul zwischen diesen beiden Berufen sieht und wie die erste Tantramassage von einem Mann auf ihn wirkte, erzählt er uns im folgenden Interview.

Martina: Paul, du verstärkst ab Mai unser Team, worüber wir uns sehr freuen, denn neben AlexanderOliver und Christoph bist du nun der vierte Mann im Ananda-Bunde, das ist neuer Rekord in deutschen Tantramassagepraxen.
Bei dir ist der Berufswunsch „Tantramasseur“ ja auch über das Erleben einer Tantramassage selbst entstanden. Erzähl uns doch mal, wie war denn damals dein erster Kontakt zur Tantramassage?

Paul: Du wirst es nicht glauben, aber ich habe im Internet nach eher üblicheren Massagen gesucht. Im Sinn hatte ich eine sportliche Wellness-Massage, Shiatsu oder eine Thaimassage. Ich wollte etwas gegen meinen verspannten Rücken unternehmen. Vor einem Urlaub in die Türkei wollte ich als Urlaubseinstieg mich massieren lassen und dann entspannt in den Flieger steigen. Was ich fand, war eine Tantramassage.

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SPIEGEL ONLINE über Tantra-Massagen

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Am 2. April 2016 brachte Spiegel Online ein Interview mit Katrin Aschermann zu Thema Tantramassage. Besonders gefreut haben wir uns über die Nennung des Berufsverbandes für Tantramassage

Bei uns in Köln gingen spürbar mehr Anrufe ein und die Kommentarseite zum Artikel umfasst inzwischen 76 Kommentare – sehr durchwachsene Kommentare, die leider oft bei oberflächlichen Vorwürfen stehen blieben.
Für Eva aus dem Ananda Massageteam ein Grund ebenfalls auf den Kommentarseiten deutlich Stellung zu beziehen:

Leider ist das Interview zu kurz, um wirklich einen Eindruck von dem zu vermitteln, was gemeinhin als „Neo-Tantra“ bezeichnet wird, zu dem auch die Tantramassage (abgekürzt „TM“) gehört. Deshalb möchte ich dazu ein paar Denkansätze und Erfahrungen aus meiner Arbeit mit der TM beitragen.

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Von Musik zur Massage – Teil1

pexels-photo-37719.jpegHier möchten wir Euch Maria ein wenig näher vorstellen. Bevor sie zur Tantramassage kam, war sie Berufsmusikerin. Für uns spannend, welche Ähnlichkeiten es zwischen dem Spiel auf dem Cello und dem „Spiel“ mit einem menschlichen Körper gibt. Welche Parallelen finden sich überhaupt zwischen dem professionellen Ausüben einer Kunst und unseren Massagen?

Stefanie: Liebe Maria, Du bist seit Mai 2015 hier bei uns im Ananda. Zeit, um ein wenig nachzufragen, wie es Dir bei uns geht, ob Du Dich eingelebt hast, aber auch: Wie bist Du überhaupt zur Tantramassage gekommen? Denn ursprünglich hast Du viele Jahre Cello studiert und somit ein ganz anderes Leben geführt.

Maria: Ja, ich komme aus einer italienischen Musikerfamilie, so dass ich schon als Kind mit Klavier und Gesang begonnen habe. Mit neun Jahren fing ich an, Cello zu studieren. In Italien läuft es ein wenig anders: die Ausbildung dauert 12 Jahre, neben dem Besuch eines Gymnasiums. Es bleibt kaum Zeit für Entspannung und Privatleben.

Stefanie: Das klingt nach einem Leben voller Disziplin, Aus- und Fortbildungen, Lernen. Gibt es Parallelen zu dem, was Du jetzt tust? Weiterlesen