„Ich habe noch an keinem Arbeitsplatz solche Gespräche erlebt und mich menschlich so aufgehoben gefühlt“. Als eine der Frauen das sagt, gehen mir tausenderlei Dinge durch den Kopf. Sie münden in dem Gedanken: Was für ein wunderbarer Ort ist das, den Martina, ich und das ganze Team von Ananda zusammen geschaffen haben. Wir haben etwas in die Welt gebracht, das Menschen zutiefst Freude bereitet, ein Beitrag zu einem guten Leben ist und es obendrein einer ganzen Gruppe von Menschen ermöglicht, den eigenen Lebensunterhalt zu einem Teil oder sogar komplett zu verdienen. Dabei gehen wir auf eine ehrliche, gefühlvolle und unterstützende Art miteinander um, wie ich es aus der Arbeitswelt sonst nicht kenne. Manchmal treibt es einem sogar die Tränen in die Augen – wie hier, auf dem Teamtreffen von Ananda in der Eifel.
Wir sitzen zwanglos auf Decken und Fellen, in einem speziellen Raum des Seminarhauses, dem Rundbau aus Holz und Glas. Dreißig Masseurinnen und Oli, der einzig männliche Masseur, der anwesend ist – Alex war diesmal leider verhindert. Durch die gewölbte Wand, die uns rundherum umgibt, sehe ich den urigen Wald der Eifel. Sonnenlicht fällt von schräg oben in die Kuppel wie durch ein Kirchenfenster. Wir erzählen uns von unserem Berufsalltag bei Ananda, von unseren Gedanken und Gefühlen. So unterschiedlich wie die Lebensläufe sind die persönlichen Geschichten, die wir voneinander hören. So wie Olis Geschichte. Erst vor kurzem hat er sein Privat- und Berufsleben komplett neu geordnet. Ich bin tief gerührt, als er sagt:
„Mein Haus und die damit einhergehenden Verpflichtungen lasteten so stark auf meinen Schultern, dass ich Rückenschmerzen bekam. Das dauernde Leisten-Müssen hatte Konsequenzen. Irgendwann merkte ich, wie wichtig mir andere Werte wie Menschlichkeit, Sinnhaftigkeit im Beruf, Ehrlichkeit und tiefe Berührungen sind. In der Massage habe ich nun genau damit zu tun, und das ist eine tolle Neuausrichtung.“

