Julia: Hurenherz

julia-tantra-massage-1Eine kraftvolle Erzählung unserer Kollegin Julia über den manchmal steinigen Weg als Tantramasseurin im „normalen“ (Beziehungs-) Alltag zu bestehen und aufrecht dazu zu stehen. Themen und Probleme mit denen fast alle Masseure und Masseurinnen leider immer noch zu kämpfen haben. Aber dieser Text macht Mut und Freude, zur eigenen Arbeit und inneren Berufung zu stehen sowie damit Lebenslust, Sinnlichkeit und sexuelles Wissen in die Welt zu tragen.

Tantramasseurin: ein schöner Beruf. Das kann ich endlich aus ganzem Herzen sagen, nach vielen Jahren der Auseinandersetzung mit meiner Arbeit. Im letzten Jahr, nach einer erneuten Trennung „wegen meiner Arbeit“, bin ich noch einmal verstärkt in Auseinandersetzung damit gegangen. Meine Ziele. Meine Werte. Meine Heimat. Freude, Schmerz. Ich habe drei wichtige Beziehungen in meinem Leben durch meine Arbeit verloren. Alle drei scheiterten an der Hilflosigkeit im Umgang mit den Ängsten, die meine Arbeit ausgelöst hat. An den Bewertungen. Vielleicht auch an der Angst vor den Bewertungen der Gesellschaft. An der Angst vor Verlust. Auch vor dem Verlust von Intimität und Exklusivität. Nach wirklich schlimmen Auseinandersetzungen mit meiner letzten Beziehung, meiner „großen Liebe“, in welchen meine Stellungnahme zu meiner Arbeit schlicht als Blase abgetan wurde und vielfältige Diagnosen aufgestellt wurden, die meine Tätigkeit als Tantramasseurin beurteilten oder untermalten, musste ich gehen. Mit gebrochenem Herzen, da ich das Gefühl hatte, über meinen Beruf weder gehört noch verstanden und letzten Endes auch nicht geliebt worden zu sein.

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